Selbsthilfegruppe für Angehörige

Ein Angebot von FRAGILE Bern

Ein Angebot von FRAGILE Bern

Seit 16 Jahren leitet Barbara Kestenholz die Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Hirnverletzung bei FRAGILE Bern – und sie weiss, wovon sie spricht. Ihre Schwester und ihr Mann sind beide betroffen. «Ich kam zuerst als Teilnehmerin in die Gruppe, dann bin ich hineingerutscht, als die damalige Leiterin aufhörte», erzählt sie. Heute ist ihre Runde die einzige Angehörigengruppe im Kanton Bern.

Was Barbara Kestenholz antreibt, ist das Bedürfnis nach Austausch. «Viele Angehörige betreuen zu Hause schwer betroffene Partner, Geschwister, eigene Kinder oder Eltern. Da tut es gut, Menschen zu treffen, die verstehen, wie es ist, wenn man kaum mehr weg kann.» In der Gruppe wird geredet, gelacht, geweint, entlastet. «Man merkt: Ich bin nicht allein.»

Das Thema Partnerschaft beschäftigt viele. Eine Hirnverletzung verändert nicht nur den betroffenen Menschen, sondern auch die Beziehung. «Man ist plötzlich nicht mehr auf Augenhöhe», sagt Barbara Kestenholz. Ihr Mann erlitt 2003 nach einem allergischen Schock eine schwere Hirnverletzung. Später kam ein Hirnschlag dazu. «Ich war lange vor allem die Pflegende. Erst als er ins Heim zog, konnten wir wieder Partner sein und Zeit miteinander geniessen.»

Sie weiss, wie viel Mut es braucht, die eigene Situation anzunehmen und loszulassen, was nicht mehr ist. «Es ist kein einfacher Weg. Aber wer hinschaut, wer den Menschen neu annimmt, kann auch in einer veränderten Beziehung Liebe und Nähe finden.» Und sich mit anderen Angehörigen in ihrer Gruppe darüber austauschen, Tipps und Tricks bekommen und sich einfach verstanden fühlen. 

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